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11.04.2024

Ein solider Start ins Jahr 2024

Weniger Milch und feste Märkte – Andreas Gorn, Head of Insights & Dairy Markets DMK, blickt optimistisch auf das Jahr.

Der Milchmarkt befindet sich, nach stark volatilen Verläufen, wieder in ruhigerem Fahrwasser. Die Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage haben sich aufgrund schwächerer Auswirkungen durch den Ukrainekrieg und die Inflation normalisiert. Der Markt wirkt mit Jahresbeginn somit ausgeglichener als in den Vorjahren. Auch die Preise der Rohstoff- und Produktmärkte zeigten sich stabil, insbesondere durch das geringe Angebot an Fertigwaren, das ein Abknicken der Preisverläufe wie in den Vorjahren verhinderte. Ein guter Start ins Jahr 2024 – aber wie geht es weiter?

Robuster Markt

Neben den wieder stärker rückläufigen Milchkuhbeständen dämpfen nach wie vor die erhöhten Kosten und die zunehmenden externen Anforderungen die Milchproduktion. Hinzu kommen die voraussichtlich abfallenden Futtermengen und -qualitäten auf den insbesondere in Norddeutschland über den Winter überschwemmten Flächen. Bei den bedeutenden Exporteuren auf dem Weltmarkt ist das Rohstoffangebot derzeit ebenfalls niedriger als im Vorjahr. Für 2024 zeichnen sich hier stabile bis leicht steigende Tendenzen ab. Bei voraussichtlich robuster Nachfrage, wird Käse im laufenden Jahr wohl weiter viel Rohstoff binden. In Verbindung mit dem tendenziell rückläufigen Milchaufkommen bedeutet das eine geringere Produktion von Butter und Pulvererzeugnissen. Das führt insbesondere in diesen Bereichen zu begrenzten Verfügbarkeiten, auch international. Bereits jetzt zeigen sich die Auswirkungen, denn die verstärkte Zuordnung der Milch zur Käseproduktion führt zu einer Verknappung für die übrigen Produkte. Das spricht für eine robuste Marktsituation in 2024. Allerdings hat sich die Nachfrage noch nicht vollständig erholt – vor allem China, der weltweit größte Importeur, fragt weniger Milch und Milchprodukten nach.

"Die Märkte sind wieder ausgeglichener."

Andreas Gorn, Head of Insights & Dairy Markets DMK

Weiterhin Unsicherheiten

Insgesamt zeichnet sich für 2024 im Vergleich zu den Vorjahren ein stabileres Preisniveau ab. Hierfür sprechen auch die sehr stabilen Aussichten bei den Ölpreisen, die im Zusammenspiel mit Agrarrohstoffen wie Magermilchpulver stehen. Produkte für den Einzelhandel dürften hinsichtlich ihrer Verwertung nach wie vor besser abschneiden als die Standardwaren. Doch Unsicherheiten wie wirtschaftliche und politische Instabilitäten oder widrige Witterungsverläufe bleiben bestehen. Dadurch sind stärkere Preisausschläge nicht auszuschließen. Hierzu können eine stärkere Nachfrage und ebenso deutlichere Angebotsrückgänge führen.

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